Schnelles Feedback für eine Veranstaltung

Bei langen Veranstaltungen, die zum Beispiel zwei Stunden dauern, reserviere ich am Ende wenigstens 5 Minuten um qualifiziertes Feedback der Teilnehmer zum Meeting und zu meiner Moderation einzuholen.

Im Arbeitsalltag mit einem Team möchte ich bei kurzen Veranstaltungen, die vielleicht nur 30 Minuten umfassen, auf Feedback nicht verzichten. Gleiches gilt für Besprechungen mit einer großen Zahl von Teilnehmern. Jede Person zu Wort kommen lassen, funktioniert dann aufgrund der erforderlichen Zeit nicht. Doch auch in diesem Fall möchte ich gerne Feedback bekommen. 

Zu diesem Zweck bereite ich eine Happiness-Tür vor. Dazu bringe ich Klebezettel an der Tür des Besprechungsraums an, auf die ich in einfacher Strichzeichnung Smileys der Art :-), :-/ und :-( zeichne. Daneben platziere ich Klebepunkte. Dann bitte ich die Teilnehmer, jeweils einen Klebepunkt auf einem Smiley zu platzieren, der ihre Meinung zu meiner Leitung wiedergibt.

Auf diese Weise Feedback zu geben, nehmen die meisten Menschen gerne wahr. Vielleicht liegt es an der spielerischen Komponente mit den Klebepunkten. Schon Kinder kleben gerne Sticker auf alles mögliche ;-).

Mit der Happiness-Tür bekomme ich keine konkreten Verbesserungsvorschläge, ich sehe aber auf niedrigschwellige Weise, wie es um die Zufriedenheit der Teilnehmer mit meiner Arbeit bestellt ist. Im Anschluss ist es meiner Interpretation überlassen, über konkrete Verbesserungen nachzudenken, die ich ins nächste Meeting einfließen lassen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Einholen von Feedback zur Gewohnheit zu machen. Erst durch die Wiederholung kann ich Verbesserungen erkennen; oder, wenn sie ausbleiben, mit dem Team einen gesonderten Termin vereinbaren, um die Hintergründe ihres Feedbacks zu erfahren.

Besser vier als drei

Am Anfang habe ich drei Smileys, wie oben beschrieben, verwendet. Manchmal habe ich damit Feedback überwiegend im Mittelfeld bekommen. Damit konnte ich wenig anfangen. Ich habe wenigstens eine kleine Tendenz zum positiven oder negativen vermisst. Aus diesem Grund arbeite ich inzwischen mit vier Smileys. Und da aufgrund der Pandemie die Arbeit in verteilten Teams stark zugenommen hat, habe ich mir etwas überlegt, was der Happiness-Tür am Ende von Video Calls nah kommt. Dazu poste ich während der Abmoderation vier Smileys in den Chat und bitte die Teilnehmer, an genau einem davon eine Reaktion (Daumen rauf) zu hinterlassen.

Das funktioniert sehr gut und braucht in der Regel nicht mehr als eine Minute. Dank der geraden Anzahl von Smileys bekomme ich immer eine Rückmeldung der Art “eher zufrieden” oder “eher unzufrieden”.

Fazit

Durch die regelmäßige Verwendung gewöhnen sich die Teams, mit denen ich arbeite, an das Feedback geben. Sobald ich die vier Smileys im Chat poste, kommt das Feedback ohne explizite Aufforderung. Außerdem ist es ein non-verbales Signal, dass ich als Moderator die Veranstaltung zum Ende führen möchte. Manche Teams haben die Gewohnheit übernommen und verwenden diese Art, Feedback einzuholen, auch in Besprechungen, die ich nicht moderiere. Damit trägt die Happiness-Tür dazu bei, das Geben und Annehmen von Feedback zum Standard in der Organisation zu machen. 

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