Soziales Faulenzen und soziale Erleichterung
Die beiden Begriffe “Soziales Faulenzen und soziale Erleichterung” (social loafing und social facilitation) beschreiben Phänomene, die in der Arbeit im Team zu beobachten sind.
Wikipedia schreibt dazu: “Sobald Individuen im Kollektiv mit anderen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten und dabei ihre Einzelleistung nicht bekannt wird, reduziert sich ihre physiologische Anspannung. Diese Entspannung führt zu einem Leistungsabfall bei einfachen Aufgaben und zu einer Leistungssteigerung bei schwierigen, zum Beispiel neuen oder komplexen Aufgaben. Zum Beispiel gibt es soziales Faulenzen bei Ruderern, nicht aber bei Schwimmstaffeln, denn dort sind die Zeiten der einzelnen Schwimmer immer noch sichtbar. Eine Reihe von Faktoren kann Soziales Faulenzen verstärken oder hemmen.
Der Gegenbegriff zum sozialen Faulenzen ist die Soziale Erleichterung: Wird die Leistung des Einzelnen sichtbar, führt die resultierende Aufregung zu einem Leistungsabfall bei schwierigen Aufgaben und zu einer Leistungssteigerung bei einfachen Aufgaben.” (Quelle 1 und Quelle 2)
Die Frage, ob man die Leistung des Einzelnen in der Teamarbeit sichtbar machen soll, hängt also von der gestellten Aufgabe ab. Kreative Aufgaben, wie etwa die Ursachensuche bei einem komplexen Problem, sollten nicht mit einer Leistungsmessung und zeitlichem Druck versehen sein. Der Druck dürfte eher zu einem Leistungsabfall führen. Ein Beispiel ist die Fehlerbehebung in einem Softwaresystem. Sobald die Fehlerursache nicht offensichtlich und der Fehler leicht zu beheben ist, führt mehr (Zeit-)Druck nicht zu besseren Ergebnissen. Stellt man etwa in einem Team eine Rangliste auf, wer mehr Fehler gefunden und behoben hat, werden höchstwahrscheinlich nur die offensichtlichen Fehler behoben und die komplexen Fehler mit nicht offensichtlicher Ursache bleiben lange liegen.
Weitere Informationen und Verweise zu wissenschaftlichen Studien finden sich bei Wikipedia (Soziales Faulenzen und Soziale Erleichterung)