Es fehlt an digitaler Kultur - Digitale Transformation kann das ändern
Bitte ergänzen Sie den folgenden Lückentext: Die Digitalisierung ist eine ______________________ Herausforderung. Na, welchen passenden Begriff finden Sie? Groß? Schwierig? Enorm? Die Zeit-Stiftung hat einen besseren Begriff gefunden.Im Februar fand in Hamburg ein Symposium der Zeit-Stiftung im Rahmen der Bucerius Labs statt. Das Thema war die Auswirkung der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft. Deutschland ist sehr gut darin die Risiken zu sehen. Anders in den USA, genauer im Silicon Valley. Dort sieht man - so der Tenor einiger Vorträge des Symposiums - viel mehr die Chancen. Deutschland führt (noch) nicht, Deutschland folgt (noch)Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb die hiesigen Medien dem deutschen Mittelstand nachsagen, er tue zu wenig für die Digitalisierung. Offensichtlich ist es richtig, dass die marktbestimmenden Internet-Unternehmen aus den USA kommen. Zweifellos sind die wesentlichen digitalen Techniken unserer Zeit amerikanisch bestimmt. Richtig ist auch, dass von der vielbeschworenen Berliner Start-up-Szene abgesehen, Deutschland nicht als Hochburg für Gründer gilt. Die Unternehmen, die hier sind, tun gut daran, sich gen Westen zu orientieren. Das muss nicht gleich eine Verlagerung des Unternehmens nach sich ziehen, aber allgemein gilt "If you can make it there you'll make it anywhere - It's up to you". Beispiele für hervorragende deutsche Start-ups gefällig: Protonet hat es in den Y combinator geschafft und Tinnitracks bereitet - nach dem Gewinn bei der South by Southwest - den Marteintritt in den USA vor.Tinnitracks bedient sich dabei der Hilfe des German Accelerator, seine Aufgabe kurz wie folgt beschreibt: "We [...] support high potential German [...] startups and emerging companies to successfully enter the U.S. market and scale their business internationally." Die Priorität ist klar: Es gibt die USA und den ganzen Rest. Was können mittelständische Unternehmen dafür tun, dass sich diese Haltung ändert?Die Digitale Transformation, die ein Thema für den Mittelstand sein sollte, ist eine große Chance, dass Deutschland auch einen kulturellen Wechsel schafft und verstärkt die Chancen statt der Risiken sieht. Viele Unternehmen scheinen nicht recht zu wissen, wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Das zeigt sich darin, dass Leitfäden veröffentlicht werden, dass Institute gegründet werden und dass ständig Studien den zögerlichen Status quo ermitteln. Unsere These: Die Unsicherheit gehört ein Stück weit dazu. Nutzen Sie diese Unsicherheit!Wir kann man aus der Digitalen Unsicherheit Vorteile ziehen? Um eines klar zu sagen: Wenn Sie als Geschäftsführer oder Inhaber einer mittelständischen Unternehmens nicht wissen, wie Sie ihr etabliertes Produkt mit digitalen Features ausstatten, ist es keine gute Idee es trotzdem selbst in die Hand zu nehmen. Hier ist Unsicherheit schädlich. Holen Sie sich Partner. Beispiel gefällig? Vorwerk hat digitale Features in seinen Thermomix eingebaut.Im Bereich Disruptiver Innovation gehört Unsicherheit jedoch dazu. Dieser Unsicherheit kann man auf organisatorischer Ebene und mit der richtigen Strategie begegnen, wie Clayton Christensen in seinem wegweisenden Buch gezeigt hat. Sie wissen nicht wie sich neue Märkte und neue Zielgruppen verhalten? Sie haben eine Produktidee und sehen nur geringe Umsatzprognosen. Lassen Sie sich davon nicht abhalten! Die Frage sollte nicht sein, ob Sie solche Märkte angehen, sondern nur wie? Christensen arbeitet heraus, wann ein solches Vorhaben in einem etablierten Unternehmen richtig aufgehoben ist, und wann man es besser auslagern sollte. Es kommt auf die richtige Organisationsform und -größe an. Im Anschluss entscheidet die Art der Produktentwicklung: Entwickeln Sie mit Start-up-Spirit ein Minimal Viable Product - mit geringen Kosten und geringer Produktleistung - und perfektionieren Sie das Produkt nachdem Sie den richtigen Markt gefunden haben. Werden Sie klein und agil, setzen Sie auf Growth Hacking und das Know-how Ihres Teams. Spielen Sie mit Märkten und Zielgruppen. Und vor allem: Sehen Sie die Chance und nicht das Risiko. So arbeiten Start-ups und vor allem: So denken sie.Denn das dürfte der wichtigste Rat sein: Entwickeln Sie eine Unternehmenskultur der Chance, nicht der Risiken. Nicht umsonst haben die Veranstalter des Zeit-Symposiums ihrer Veranstaltung folgenden Titel gegeben: DIE KALIFORNISCHE HERAUSFORDERUNG. Bei der Digitalisierung sind wir nicht der amerikanischen Technik unterlegen, wir sind der kalifornischen Innovationskultur unterlegen. Noch.Wollen Sie das mit uns ändern? Wir stehen Ihnen gerne als Gesprächs- und Kooperationspartner zur Verfügung. Sprechen Sie uns jetzt an.